13.01.2022
Auftaktworkshop zum Campus Berufliche Bildung (CBB)
Nordhorn. Wie kann die berufliche Bildung in der Grafschaft nachhaltig gestärkt werden? Diese Frage stand im Zentrum eines Auftaktworkshops, der kürzlich mit den drei Berufsbildenden Schulen der Grafschaft sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Handwerk und Kreisverwaltung stattfand. Das Ziel: Neue Synergien durch einen gemeinsamen Campus – den „Campus Berufliche Bildung“, kurz CBB.
In der Grafschaft fußt die berufliche Bildung bereits jetzt auf einem soliden Grundstein. So arbeiten die drei Berufsbildenden Schulen, die Kaufmännischen Berufsbildenden Schulen (KBS), die Gewerblichen Berufsbildenden Schulen (GBS) und die Berufsbildenden Schulen Gesundheit und Soziales (BBS GuS), eng mit den Grafschafter Unternehmen und Institutionen zusammen. Doch wie soll die berufliche Bildung in Zukunft gestaltet werden? Während des Auftaktworkshops waren sich die Teilnehmenden aus der Wirtschaftsvereinigung, der Kreishandwerkerschaft, der Lebenshilfe, den Berufsbildenden Schulen und der Kreisverwaltung einig, dass ein gemeinsamer Campus zu neuen Synergien führen und mit seiner Anziehungskraft über die Grafschaft Bentheim hinaus wirken kann. Der Campus soll ein zentraler sowie exzellent ausgestatteter Lernort in der Grafschaft werden, der auch anderen Bildungsträgern und Schulformen offen steht. Die damit einhergehenden umfangreichen Investitionen könnten auf diese Weise noch mehr Nutzern zugänglich gemacht werden. So sollen attraktive Bildungs- und Ausbildungsangebote gestärkt und die duale Ausbildung mehr in den Fokus gerückt werden. „Der Campus birgt die Chance, auch den Fachkräftemangel zu mildern“, unterstrich die Wirtschaftsvereinigung.
Bei der konkreten Ausgestaltung wollen die Akteure eng zusammenarbeiten und ihre Kompetenzen und Professionen einbringen. „Insgesamt soll ein richtungsweisender Evolutionsschritt für die berufliche Bildung getan werden“, so Landrat Uwe Fietzek, der ergänzt, dass „die vorhandenen Kompetenzen gebündelt, die Angebote noch besser abgestimmt und entwickelt werden sollen.“ Wichtig ist den Beteiligten dabei, dass die Berufsbildenden Schulen mit ihren Standorten und als eigenständige Schulen in der Nordhorner Innenstadt erhalten bleiben. Auch eine Erweiterung der Arbeitsgruppe ist Thema und soll zielgruppenspezifisch erfolgen.
Die nächsten Schritte
Damit der CBB ein attraktiver Aufenthaltsort für Auszubildende sowie Berufsschülerinnen und -schüler werden kann, sind erste Leuchtturmprojekte bereits in Planung. So soll ein Lern- und Forschungszentrum für Schülerinnen und Schüler entstehen, das die Selbstlernkompetenz genauso fördern wie den Forschungsdrang unterstützen soll, ebenso ein Innovationszentrum für zukunftsweisende Technologien wie 3D-Druck, Künstliche Intelligenz oder Augmented Reality. „Um digitale Innovationen von der Theorie in die Praxis übertragen zu können, bedarf es modern ausgestatteter Labore und Lernzentren“, lautete es aus der Riege der Schulen. Den Rahmen bildet ein bestens ausgestatteter Standort, der eine zukunftsorientierte berufliche Bildung ermöglicht. „Durch Raum für passgenaue Spezialisierungen und die eigene Persönlichkeitsentwicklung könnte eine echte Alternative zum Studium geschaffen werden“, führte die Kreishandwerkerschaft weiter aus. Als nächstes wird die Idee zur Beschlussfassung in den politischen Gremien vorgestellt, damit finanzielle Mittel im ersten Quartal 2022 bereitgestellt werden können. Anschließend setzen sich die Akteure erneut zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten.
Bildunterschrift:
Landrat Uwe Fietzek (4. v. l.) mit Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung, der Kreishandwerkerschaft, der Wirtschaftsvereinigung, der Berufsbildenden Schulen (KBS, GBS, BBS GuS) sowie der Lebenshilfe.