19.01.2017
Aktionsprogramm zur Digitalisierung im Handwerk startet im März 2017
Osnabrück. Mit Veranstaltungen, der Vorstellung von Best-Practice-Beispielen aus der Region und einzelbetrieblichen Beratungsangeboten unterstützen die Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaften die Digitalisierung des regionalen Handwerks.
Ziele des Aktionsprogramms sind es, die Betriebe für das Thema der Digitalisierung „aufzuschließen“ und diese über Informations- und Beratungsangebote in Fragen digitaler Anwendungen zu unterstützen.
Das Aktionsprogramm bietet den Betrieben dabei drei konkrete Angebote:
- Erstens werden die Betriebe im Rahmen einer Veranstaltungsreihe über aktuelle Themen der Digitalisierung im Handwerk informiert. 12 Veranstaltungen sind dabei pro Jahr vorgesehen. Zu den geplanten Themen des zweistündigen Veranstaltungsformates zählen beispielsweise die digitale Betriebs- und Büroorganisation, das digitale Baustellenmanagement oder die Erschließung neuer Kundenkreise mittels digitaler Medien.
- Zweitens werden die Betriebe eingeladen von guten Beispielen aus der Region zu lernen. Ausgewählte Handwerksunternehmen werden dazu im Kammerbezirk besucht und praktisch erläutert, wie erfolgreich digitale Verfahren in Planung, Produktion und Auftragsabwicklung im Handwerksbetrieb eingesetzt werden können.
- Drittens werden den Betrieben im Rahmen des Aktionsprogramms kostenlose einzelbetriebliche Beratungen durch die Betriebsberater der Handwerkammer angeboten. Das Beratungsangebot richtet sich dabei vor allem an die Handwerksbetriebe, die sich erstmalig mit der Einführung von komplexeren digitalen Anwendungen beschäftigen. Aufgabe der Betriebsberater wird es dabei sein, Einstiegshilfen zu bieten und auf Fördermittel hinzuweisen.
Start des Aktionsprogramms ist Anfang März dieses Jahres. Auf einer entsprechenden Homepage können sich dann interessierte Betriebe über die Angebote informieren und sich für die Veranstaltungen anmelden.
Die Digitalisierung ist längst in der regionalen Handwerkswirtschaft angekommen. Eine Kurzumfrage vom Herbst 2016 der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ergab, dass über 60% der befragten Handwerksbetriebe in den letzten 12 Monaten Maßnahmen zur Digitalisierung durchgeführt haben. Auch schätzen über 65% der befragten Betriebe die Digitalisierung als „bedeutend“ für den zukünftigen Erfolg ihres Unternehmens ein. Gleichzeitig bestehen aber auch erhebliche Hindernisse beim Ausbau der Digitalisierung. Vor allem fehlende finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen werden hier als Ursachen angeführt. Vor diesem Hintergrund erklärt es sich auch, dass mehr als die Hälfte der befragten Betriebe sich Qualifizierungs- und Unterstützungsangebote zur Weiterentwicklung der Digitalisierung in ihrem Betrieb wünschen.
Bildunterschrift:
Von links: Horst Hagemann (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Emsland Mitte-Süd), Sascha Wittrock (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim), Peter Beckmann (Leiter Betriebsberatung und Strukturförderung Handwerkskammer OS-EL-GB), Torsten Coch (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Osnabrück), Hermann Schmitz (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Aschendorf-Hümmling)