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11.10.2023

Enge Zusammenarbeit: Projektpartner des Campus Berufliche Bildung und Arbeitsagentur unterzeichnen Vereinbarung / Innovationszentrum soll BIM-Labor erhalten

Gemeinsam die beste Lösung für die Zukunft der Menschen, der Arbeitgeber und Beschäftigten in der Region finden – das ist das erklärte Ziel der Projektpartner des Campus Berufliche Bildung (CBB) und der Agentur für Arbeit. Landrat Uwe Fietzek und René Duvinage, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur in Nordhorn, haben kürzlich eine entsprechende Assoziierungsvereinbarung unterschrieben.


Der CBB ist das derzeit größte Bildungsprojekt des Landkreises Grafschaft Bentheim und wird unter dessen Federführung in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsvertretern, Kammern und Bildungsakteuren entwickelt. Ziel ist es unter anderem, den Fachkräftebedarf bestmöglich zu stillen, den Schüler*innen einen guten Übergang zwischen Schule und Beruf zu ermöglichen und lebenslanges Lernen zu fördern.

Zudem sollen durch den CBB Vernetzungen mit entscheidenden Akteuren in der Berufswelt ausgebaut werden – wie zum Beispiel mit der Agentur für Arbeit. „Die Agentur nimmt eine wichtige Rolle in der beruflichen Orientierung und damit auch im Umgang mit dem Fachkräftemangel ein“, erklärt Landrat Uwe Fietzek. „Es ist daher von großer Bedeutung, sie in den Prozess des CBB einzubinden. Ich bin sicher, dass unsere Zusammenarbeit richtungsweisende Impulse für das Projekt liefert.“


Auch Agenturleiter René Duvinage ist davon überzeugt: „Hier wird ein exzellentes, innovatives und zukunftsgerichtetes Angebot im Bereich der Beruflichen Bildung geschaffen, das einen Mehrwert für die gesamte Region bedeutet. Indem wir uns noch enger verzahnen und austauschen, bringen wir das Projekt entscheidend voran.“

Durch die enge Zusammenarbeit wollen die CBB-Projektpartner und die Agentur für Arbeit Kompetenzen bündeln sowie Doppel- und Parallelstrukturen – zum Beispiel mit Blick auf Beratungsangebote an Schulen – vermeiden. Dabei sollen vorhandene, funktionierende Strukturen weiter genutzt und zielgerichtet eingesetzt werden. Ziel ist es außerdem, ungleichen Teilhabechancen am Arbeitsmarkt durch Qualifizierung und Bildung entgegenzuwirken und den Bereich des lebenslangen Lernens und der Weiterbildung stärker in den Fokus zu nehmen. Die Digitalisierung der Arbeitswelt aktiv mitzudenken, ist ebenfalls ein wichtiger Baustein des Projekts: Hierbei gilt es, die künftig benötigten Kompetenzen der Arbeitnehmer von morgen zu erfassen und ihnen Zukunftstechnologien näherzubringen.

Um all das zu erreichen, wollen die Kooperationspartner ihren Informationsaustausch optimieren, stärker für die jeweils anderen „mitdenken“ und sich gegenseitig zu Fördermöglichkeiten beraten. „Die nun getroffene Vereinbarung zwischen den CBB-Projektpartnern und der Agentur für Arbeit ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg“, fasst Landrat Uwe Fietzek zusammen.

Aber nicht nur die getroffene Kooperationsvereinbarung ist eine gute Nachricht mit Blick auf das Projekt CBB. Auch die Entwicklung des geplanten Innovationszentrums schreitet voran. Davon konnten sich die Akteure jetzt, gut neun Monate nach dem offiziellen Kickoff, im Rahmen eines Plenums ein Bild machen. Diese Gelegenheit nutzten neben der Verwaltungsspitze des Landkreises auch Vertreter*innen der Wirtschaftsvereinigung, der Handwerkerschaft, der Schulen und ganz besonders der Betriebe – viele von ihnen sind an dem Projekt intensiv beteiligt. Den aktuellen Stand stellten Landrat Uwe Fietzek, Gitta Mäulen als Geschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung, Kreishandwerksmeister Heiko Ensink und Holger de Vries als Schulleiter der Gewerblichen Berufsbildenden Schulen vor.

Im Zentrum der aktuellen Entwicklungsphase steht die inhaltlich-pädagogische Konzeption des Innovationszentrums: Darin soll festgehalten werden, was mit welchen Maßnahmen und für welche Zielgruppen angeboten wird. Einig sind sich die Beteiligten darüber, dass das Innovationszentrum – im Übrigen einer von drei „Leuchttürmen“ des CBB – ein vollkommen neu konzipierter Erfahrungs- und Lernort mit technisch-digitaler Ausrichtung werden soll. „Es soll innovative und crossfunktionale Technik für eine möglichst breite Zielgruppe vorhalten, diese anwendbar und begreifbar machen“, erläutert Landrat Uwe Fietzek. Ziel ist es außerdem, Wissen über die Schüler*innen und Auszubildenden in die Grafschafter Betriebe zu transportieren, um diese zu stärken.

Eine für viele Berufe innovative Technik und Arbeitsmethode der Zukunft ist das sogenannte Building Information Modelling (BIM). Was sich dahinter verbirgt, erläuterte Leonie Magnolo, Doktorandin und Mitarbeiterin im BIM-Labor der Fachhochschule Münster, im Plenum. Im Mittelpunkt stehen demnach digitale Modelle, sogenannte digitale Zwillinge, mit hinterlegten Daten zu Eigenschaften eines modellierten Gegenstandes oder Prozesses.

Auch das Innovationszentrum des CBB soll ein solches BIM-Labor erhalten, in dem Schüler*innen, Auszubildende und Mitarbeitende Daten erheben, Modelle erstellen und Arbeitsabläufe simulieren. Dafür sollen ihnen zum Beispiel eine Drohne mit Kamera, Lasermessgeräte, Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Brillen sowie Hochleistungscomputer mit spezieller Software zur Verfügung stehen. Angesprochen werden verschiedene Zielgruppen mit eigens auf sie zugeschnittenen Angeboten; auch jüngere Schüler*innen könnten vor der Phase der Berufswahl davon profitieren.

Bislang wird BIM nur auf universitärer Ebene gelehrt. „Mit seinen zahlreichen Möglichkeiten für Lernende in berufsbildenden und allgemeinbildenden Schulen ist das geplante Grafschafter BIM-Labor also wirklich innovativ“, stellt Landrat Uwe Fietzek heraus.

Weitere Informationen auf www.grafschaft-bentheim.de/cbb.

Bildunterschrift:
René Duvinage (vorne links), Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Nordhorn, und Landrat Uwe Fietzek (vorne rechts) haben kürzlich eine Assoziierungsvereinbarung unterschrieben.

Quelle: Pressemitteilung des Landkreises Grafschaft Bentheim vom 10.10.2023