<
15 / 451
>
 
09.10.2023

ChatGPT: zwischen Chance und Risiko

Nordhorn. Wie sich die Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT im Unternehmensalltag nutzen lässt, um Arbeitsabläufe zu optimieren, aber auch, welche Grenzen der Chatbot hat, stand im Fokus einer Online-Veranstaltung, zu der die Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Lingen.Münster.Osnabrück eingeladen hatte. Rund 30 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Grafschafter Handwerk verfolgten den Vortrag von KI-Trainer Sascha Rose.


Mithilfe von KI-basierten Assistenzsystemen, also beispielsweise Chatbots wie ChatGPT, lassen sich branchenübergreifend verschiedene, wiederkehrende Aufgaben automatisch erledigen. Als Beispiele nannte Rose etwa die Beantwortung von häufigen Service- und Kundenanfragen, von Reservierungsanfragen in Hotels oder die Produktempfehlung in Webshops. Die Vorteile aus Sicht des Experten: ChatGPT antwortet durch die automatisierten Prozesse schneller, ist rund um die Uhr verfügbar und kann somit die Effizienz und Kundenzufriedenheit eines Unternehmens erhöhen. Die Kosten dafür seien vergleichsweis gering, wie Rose betonte. Gleichzeitig würden Mitarbeitende von solchen Aufgaben entlastet und haben dafür mehr Zeit für andere Dinge.


Dass vor diesem Hintergrund auch die Befürchtungen in der Gesellschaft lauter werden, KI könne Menschen von ihren Arbeitsplätzen verdrängen, griff Rose in seinem Vortrag ebenfalls auf. Er stellte klar: „Es geht nicht darum, Menschen durch KI zu ersetzen. KI wird aber die Art und Weise, wie wir suchen, arbeiten und lernen, substanziell verändern.“

Dass das in der Praxis schon gut funktioniere, veranschaulichte Rose anhand einer Umfrage der Jobbörse Resumebuilder unter 1.000 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern. Demnach hat rund die Hälfte der Befragten bereits ChatGPT im Einsatz, wovon nahezu alle (99 Prozent) angaben, maßgebliche Ersparnisse durch Chat GPT erzielt zu haben. Zum Einsatz kam der Chatbot zum Beispiel bei Recherche-Aufgaben, bei der Zusammenfassung von Besprechungsprotokollen oder Notizen, beim Kundenservice, bei der Content-Erstellung oder bei der Softwareprogrammierung.

Für den Einstieg mit ChatGPT empfahl Rose den Teilnehmenden zum Beispiel, den Chatbot für die interne und externe Kommunikation zu nutzen: „Mithilfe von Chat-GPT können Sie schnell und einfach E-Mails verfassen“, erklärte er. Dabei gelte: Je detaillierter die Anweisungen an ChatGPT sind – also zum Beispiel an welche Zielgruppe sich die E-Mail richtet oder mit welcher Tonalität sie verfasst werden soll –, desto besser sei das Ergebnis. Als weiteres Einsatzfeld nannte Rose das Marketing. So lassen sich mit ChatGPT zum Beispiel Trends analysieren, Musterkunden erstellen oder Grafiken entwickeln.

Der KI-Trainer warnte aber auch vor den Gefahren und Grenzen von ChatGPT: Da der Chatbot seine verwendeten Informationen überwiegend aus dem Internet, den Sozialen Medien, Online-Foren und Zeitungsartikeln generiere, ließen sich Fehlinformationen und kritische Daten mangels Kontrolle nur schwer herausfiltern, aber umso schneller verbreiten.

„Mit der Veranstaltung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die ersten Grundlagen für die Nutzung von ChatGPT an die Hand bekommen. Neben den Vorteilen hat uns Sascha Rose auch für die Gefahren durch ChatGPT sensibilisiert. Das war nicht nur spannend und informativ, sondern auch sehr praxisnah“, resümierte Sascha Wittrock, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim.

Bildquelle/Fotonachweis: Unsplash/Mojahid Mottakin