<
102 / 460
>
 
06.05.2020

Sanitär-Innung wählt Vorstand neu und rückt Fachkräftemangel in den Fokus

Nordhorn. Der Fachkräftemangel treibt die Unternehmen in der Grafschaft um – das Projekt „Polak Potrafi“ soll dem Problem entgegenwirken. Was es mit dem Projekt auf sich hat, erklärte Johannes Osseforth, der den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nordhorn leitet, auf der Jahreshauptversammlung der Sanitär-Innung Grafschaft Bentheim in Nordhorn.


In seinem Vortrag „Europäische Fachkräfte-Zuwanderung ins Grafschafter Handwerk“ stellte Osseforth das Projekt „Polak Potrafi“ (übersetzt: „der Pole kann es“) vor. In der Grafschaft Bentheim gab es 2018 rund 49.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon 1.264 mit polnischer Staatsangehörigkeit.


Viele dieser Beschäftigten sind nicht in ihrem ursprünglich erlernten Beruf tätig. Und an dieser Stelle setzt die Initiative an: Bereits seit drei Jahren ist eine polnische Mitarbeiterin bei der Arbeitsagentur Nordhorn als Arbeitsvermittlerin tätig. Ende 2017 gab es dann den Startschuss für das gemeinsame Projekt „Polak Potrafi“ mit dem Landkreis, der Wirtschaftsförderung, dem Jobcenter und der Volkshochschule. „Mit Weiterbildungen und Sprachtrainings können wir unseren polnischen Mitbürgern eine langfristige Perspektive bieten, sodass sie in Zukunft in der Grafschaft als Fachkräfte tätig sein können“, erklärte Osseforth. Künftig planen die Verantwortlichen des Projekts offene Sprechstunden in den Rathäusern in Emlichheim, Neuenhaus, Uelsen und Wietmarschen.

Außerdem soll im Sommer 2020 eine Handwerkerbörse mit den Grafschafter Betrieben und dem Berufsbildungs- und Technologiezentrum des Handwerks stattfinden, die sich speziell an polnische Arbeitnehmer richtet. Osseforth erläuterte: „Damit das Projekt auch wirklich bei unserer Zielgruppe ankommt, werden wir die Werbung für die Börse in polnischer Sprache verfassen.“

Nach dem Vortrag des Experten folgten die Obermeister- und Vorstandswahlen. Heiner Balders (Obermeister), Wolfgang Evers (stellvertretender Obermeister), Gerhard Wirth (Lehrlingswart), Uwe Voort (Schriftführer) und Thomas Mowinski (Beisitzer) wurden im Amt bestätigt. Nach fast 18-jähriger Zugehörigkeit als Beisitzer im Gesellenprüfungsausschuss (Arbeitgeber-Seite) wurde Heiner Balders, über viele Jahre auch Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses, nun verabschiedet. Auf ihn folgt sein bisheriger Stellvertreter Uwe Voort. Christian Schulz übernimmt das Amt des stellvertretenden Beisitzers. Kreishandwerkerschaft-Geschäftsführer Sascha Wittrock wünschte Voort und Schulz gutes Gelingen für ihre neuen Aufgaben und freute sich: „Rund die Hälfte der Innungsmitglieder hat an der Jahreshauptversammlung teilgenommen – das ist ein tolles Ergebnis. Dass alle Vorstandsmitglieder wiedergewählt worden sind, zeigt außerdem, dass sie in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet haben. In diesem Jahr werden sie ihre gewissenhafte Arbeit fortsetzen und sich weiter für die Innung engagieren.“

Bildunterschrift:
Der Vorstand (von links): Gerd Wirth, Uwe Voort, Wolfgang Evers, Heiner Balders, Thomas Mowinski und Christian Schulz.

Hinweis:
Die Versammlung hat bereits Anfang März stattgefunden.