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16.02.2015

Jahresauftaktgespräch zwischen Kreishandwerkerschaft und GBS

Erneut trafen sich zu einem intensiven Neujahrsgespräch die Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim und die Gewerblichen Berufsbildenden Schulen. Kreishandwerksmeister Gerd Hindriks sprach von der Versammlung als Verkörperung der dualen Partnerschaft der beruflichen Bildung des Handwerks im Landkreis. Er sehe hier die handelnden Personen in diesem wichtigen Arbeitsgebiet vor sich.


Nordhorn. Der Kreishandwerksmeister war in Begleitung des Geschäftsführers der Kreishandwerkerschaft, Herrn Sascha Wittrock, fünf Innungsobermeistern und fünf Lehrlingswarten ins Schulrestaurant der GBS gekommen. Auf Seiten der Schule nahmen sechs Personen des Schulleitungsteams und sieben für die verschiedenen Gewerke zuständigen Berufsschullehrkräfte teil.


Die GBS unterstrichen ihr Profil und ihre Stärken. Schulleiter Dieter Stefan verdeutlichte dies im Vergleich zum Landesdurchschnitt. Dabei bezog er sich auf die Schulformen Berufseinstiegsschule (GBS 5% gegenüber landesweit 3%), auf die im Rahmen der Berufsausbildung angerechneten Berufsfachschulen (16,6% versus 9,3%) und die Berufsschule (65,7% gegenüber 61,9% in Niedersachsen). Gerade die zuletzt genannten Punkte fanden große Zustimmung bei den anwesenden Handwerksvertretern.

In den letzten acht Jahren hat es in den GBS große personelle Veränderungen gegeben. Etwa 50 Lehrkräfte wurden pensioniert und ca. die gleiche Anzahl neu eingestellt. Dabei sank das Durchschnittsalter des Kollegiums von 50,6 Jahren (2012) auf aktuell 47,8 Jahre. Eine ähnliche Entwicklung gibt es bei der Kreishandwerkerschaft. Innungsvorstände wurden und werden mit neuen und meist jüngeren Personen besetzt. Auch an der Spitze der Kreishandwerkerschaft hat es in den letzten Jahren Veränderungen gegeben.

Kurz wurde auf das Thema mehr Abiturienten in Handwerksberufe eingegangen. Es gibt hier durchaus Bei-spiele und Ansätze. Von 26 Bauzeichnerinnen und Bauzeichnern im dritten Ausbildungsjahr sind 16 Abiturientinnen und Abiturienten. Von 14 Mechatronikern des 3. Ausbildungsjahres haben sechs die allgemeine Hochschulreife. Im vierten Ausbildungsjahr Kraftfahrzeugmechatroniker haben zwei von 20 Abitur. Auch in anderen handwerklichen Ausbildungsberufen sind Abiturienten vertreten. Das zeugt von der Attraktivität der beruflichen Ausbildung.

Es wurden durchaus problematische Themen angesprochen und Lösungsmöglichkeiten andiskutiert. Die immer noch zu hohe Zahl von vorzeitigen Beendigungen von Ausbildungsverhältnissen, die sogenannte Abbrecherquote, gilt es zu verringern, zum Wohl der jungen Menschen, aus dem Interesse des Handwerks heraus und aus volkswirtschaftlicher Sicht. Frühzeitige Beratung und Unterstützung, Beteiligung der Berufsschule und vor allem Hinzuziehung und Engagement der Lehrlingswarte wurden als Perspektiven benannt. Vorbeugend hilft die breite und vielfältige Berufsorientierung, die allgemeinbildende Schulen, BBS und Ausbildungsbetriebe mit den Schülerinnen und Schülern durchführen. Auch angesprochen wurde die Problematik einer Beschulung recht kleiner Berufsgruppen vor Ort.

Kreishandwerksmeister Hindriks hob in seinem Ausblick auf Arbeitsschwerpunkte des begonnenen Jahres hervor, dass die Fachkräftegewinnung auch weiterhin auf der Agenda stehe. Hier gelte es breit und nicht eindimensional zu denken und zu handeln. Man müsse weitgehend mit den vorhandenen Personen Verbesserungen und Gewinnsituationen herbeiführen. Auch eine weitere Qualifizierung vorhandenen Personals in den Betrieben sei eine von vielen Optionen.

Es wurde einander für die gegenseitige Unterstützung und gute Zusammenarbeit gedankt. Der Blick ging auch voraus auf den Tag des Handwerks am 19. September in der Nordhorner Innenstadt und die große Lossprechungsfeier Ende Juli.

Bildunterschrift:
Das Bild zeigt die Teilnehmer an dem Jahresauftaktgespräch