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13.02.2014

Neuer Lebensabschnitt für Absolventen beginnt - Prüflinge des Handwerks in der Grafschaft feiern Lossprechung

Große Freude für 71 junge Männer und Frauen: Am Freitag haben sie bei einer Feier im Nordhorner Konzert- und Theatersaal ihre Gesellenbriefe und Zeugnisse bekommen. An Gratulationen sparten die Redner nicht.


Nordhorn. Moderator Herbert Finke eröffnete den festlichen Akt der zweiten großen Lossprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Grafschaft Bentheim im Konzert- und Theatersaal.


Im Mittelpunkt standen die 71 jungen Frauen und Männer, die erfolgreich ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben. Unter den rund 300 Gästen waren Familien und Freunde der Absolventen, Lehrkräfte der GBS, des BTZ, der Agentur für Arbeit, die Innungsobermeister sowie Vertreter der Ausbildungsbetriebe und Prüfungsausschüsse.

Kreishandwerksmeister Gerd Hindriks gratulierte den 71 frisch gebackenen Fachkräften des Handwerks und betonte: „Euer Erfolg ist eine Bestätigung für die duale Ausbildung, die in der Grafschaft sehr gut funktioniert. Es ist unverständlich, dass die EU an der Meisterpflicht in Deutschland für Anlage A Betriebe rütteln will.“ Zu den Absolventen sprach er: „Behalten Sie Ihre Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden.“ Er sagte auch, dass viele Ausbildungsplätze im Handwerk nicht besetzt wurden. „Wir brauchen mehr junge Leute, die bereit sind, eine handwerkliche Ausbildung zu machen. Werben Sie neue, junge Kolleginnen und Kollegen fürs Handwerk“, erklärte Hindriks.

Der Vizepräsident der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim Jürgen Wosnjuk gratulierte den erfolgreichen Prüflingen und hob die Kompetenzen der hiesigen Firmen hervor: „Unsere Handwerksbetriebe wissen nicht nur wo der Hammer hängt, sondern auch wie der Rotationslaser funktioniert oder computergesteuerte Werkzeuge bedient werden. Das wissen auch die Kunden, weshalb gerade hier in der Grafschaft Bentheim die Handwerksbetriebe und Industrieunternehmen aufgrund ihrer Kompetenz und Leistungsfähigkeit nahezu für eine Vollbeschäftigung auf dem regionalen Arbeitsmarkt sorgen.“ Dem Handwerk im Kammerbezirk Osnabrück-Emsland mit rund 10.600 Betrieben und 87.000 Beschäftigten gehe es gut und die Handwerkskonjunktur gebe Vollgas.

Die Zahl der eingetragenen Lehrverträge bewege sich im Kammerbezirk trotz eines leichten Rückgangs weiterhin auf dem hohen Vorjahresniveau. Der Fachkräftebedarf sei keine Befürchtung mehr, sondern bereits heute auch im Handwerk der Region gegenwärtig. Er sei damit eine reale Bedrohung für das Wachstum der rund 1500 Handwerksbetriebe in der Grafschaft.

Es zeichne sich ab, dass es im Handwerk und auch in der gesamten Wirtschaft künftig kaum noch unversorgte Schulabgänger, sondern dagegen zunehmend unversorgte Unternehmen geben werde, die händeringend neue Auszubildende suchten. Es werde alle Beteiligten in der Volkswirtschaft Deutschlands unweigerlich treffen. „Die wesentlichsten Grundlagen unseres Wohlstandes und der derzeitigen sehr guten wirtschaftlichen Gesamtsituation ist das Funktionieren unseres dualen Bildungssystems“, meinte Wosnjuk, der die Zukunftsaussichten der Jugend in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Griechenland eher düster und eingeschränkt sah.

„Wir haben es mithilfe der Politik erreicht, dass ein Geselle in Niedersachsen an jeder Fachhochschule fachbezogen studieren kann. Wer den Meisterbrief erlangt hat, kann sogar an jeder Universität studieren. Das Duale System ist keine Einbahnstraße, sondern eine alternative Möglichkeit zur beruflichen Karrieregestaltung“, sagte er. Oft genug würden aufgrund falscher gesellschaftlicher Bewertungen junge Menschen zu Lebenswegen gezwungen, nur weil die Eltern es unbedingt so wollten – nicht aber der Jugendliche. „Wer zunächst eine Ausbildung im Dualen System absolviert hat, ist einfach teamorientierter, verantwortungsbewusster, menschlich reifer und gefestigter als Abiturienten, die die Arbeitswelt höchstens als Ferienjob kennengelernt haben und gerade erst aus ,Hotel Mama‘ ausgezogen sind“, meinte er.

Die bewusste Berufswahlentscheidung verdiene Dank und Anerkennung, so Wosnjuk. „Halten Sie Anschluss an den aktuellen technischen Stand ihres jeweiligen Gewerkes und nutzen Sie die Ihnen angebotenen Fortbildungsmöglichkeiten und behalten Sie Perspektiven der Meisterprüfung im Auge“. Jürgen Wosnjuk vollzog die offiziellen Lossprechung und empfing die jungen Frauen und Männer: „Willkommen im Handwerk. Willkommen in der Wirtschaftsmacht von nebenan.“

Der CDU-Landtagsabgeordnete Reinhold Hilbers stellte heraus, dass der Festakt die Breite, die Bedeutung, Vielfalt und Wirtschaftskraft des Handwerks unterstreiche. „Mit der äußerst positiven Entwicklung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterscheiden wir uns von unseren europäischen Nachbarn. Wir leben in Deutschland auf einer Qualitätsinsel“. Der Grund dafür sei das duale Ausbildungssystem, das von Deutschland aus seinen Weg in die Welt genommen habe. Deutsches Handwerk sei in aller Welt gefragt. „Wir werden auch immer Menschen brauchen, die es machen können, die wissen, wie und wo man anpacken muss“, sagte Hilbers.

Für das Unterhaltungsprogramm konnten zwei Künstlerinnen von der Musikschule engagiert werden. Mali-Jana Adrians sang – am Flügel von Olga Stickel begleitet – Songs wie „People“ oder „It’s Amazing“. Die beiden ernteten anhaltenden Applaus. Mit Zauberei lockerte Magier Heinz Siemering aus Schüttorf das Programm auf und begeisterte das Publikum.

Die besten Prüflinge sind: Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Fachrichtung Fleischerei, Kristin Fräßdorf (Fleischerei Heinrich Heiko Friemann Nordhorn), Christin Olthoff (K+K Filiale Emlichheim) und Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Marcel Gosink (Elektro D. Lankhorst Neuenhaus).

Die Namen der Absolventen

Abschlussprüfung Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk – Bäckerei: Edona Lajic (Arends GmbH, Neuenhaus), Petra Paulsen (Schäfers Brotstuben, Lingen).

Gesellenprüfung Bäcker: Ralf Dümmer (Wolfgang Heuser, Nordhorn).

Gesellenprüfung Maurer: Jonas Eylering (Stahl GmbH & Co. KG, Emlichheim), Sebastian Prys (Gosink GmbH & Co. KG), Tobias Schnieders (G. Büter, Ringe), Bilal Serhan (H. Veenhuis GmbH & Co. KG, Nordhorn).

Abschlussprüfung Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk - Fleischerei: Kristin Fräßdorf (Heinrich Heiko Friemann, Nordhorn), Christin Olthoff (K+K, Klaas & Kock, Gronau).

Gesellenprüfung Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik: Tim Elbert (Elektrotechnik Ohmann e.K., Bad Bentheim), Marcel Gosink, Rudi Meser (beide D. Lankhorst GmbH, Neuenhaus), Daniel Greve, Jeremy Jansen, Andrej Weber (alle Koelmann GmbH, Nordhorn), Dennis Kellputt (Erich Ekkel, Laar), Ferris Möhring (Stadtwerke Schüttorf), Jonas Raterink (Hermann Lühn, Wietmarschen), Malte Reiners (H. Vrielmann GmbH, Nordhorn), Martin Stauber (Uwe Müller, Nordhorn).

Gesellenprüfung Kfz-Personenkraftwagentechnik: Daniel Biester (Leemhuis GmbH, Nordhorn), Florian Borchers (Winfried Büscher, Wietmarschen), Arton Gashi, Marcel Kiesow, Philipp Schmidt (alle H. Krüp GmbH, Nordhorn), Lars Horstmeier (Koelmann GmbH, Schüttorf), Alexander Jansen (Wilhelm Meyer, Nordhorn), Markku Kallio (Dirk Köveker, Bad Bentheim), Alexander Kless (Auto Janning, Schüttorf), Nadine Knauer (Thole GmbH, Suddendorf), Claus Köppelmann (Berthold Zegger, Neuenhaus), Stefan Mogdans, Manuel Viebahn (beide D. Averes & Co. GmbH, Nordhorn), Dennis Nowak (BTZ des Handwerk GmbH, Lingen), Alexander Ostwald (Jansen & Wolters GmbH,Neuenhaus), Christian Pas (Benno Dues GmbH, Nordhorn), Marc Werning (Wintels GmbH Bad Bentheim).

Gesellenprüfung Nutzfahrzeugtechnik: Markus Blekker (H. List Kraftfahrzeuge, Uelsen), Andre Dulle, Jannek Peters (beide Nutzfahrzeuge GmbH, Nordhorn), Nawaf Hossein (Stadt Nordhorn), Niklas Vrielink (Wessels GmbH, Schüttorf).

Gesellenprüfung Maler- und Lackierer: Fabrian Peters (Wolfgang Heckert, Nordhorn), Theo Smit (extern).

Abschlussprüfung Bauten- und Objektbeschichter: Florian Bartusch (Jan-Heinz Rammelkamp,Nordhorn).

Gesellenprüfung Tischler: Christian Dierker, Natascha Dohle (beide BTZ), Cedric Göcke (Dinkelholzbetriebe GmbH, Neuenhaus), Mirko Lügtenaar (Albert Lambers, Laar), Eric Müller (extern).

Gesellenprüfung Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik: Janek Döring, Sebastian Liesen (beide Hoffmann Metallbau GmbH, Nordhorn), Nico Ekelhoff (Schlump GmbH & Co. KG, Wietmarschen), Ekrem Etemi (Windau Metall-Anlagenbau GmbH, Nordhorn), Stephan Groteler, Lutz Hannebrock, Jonas Hessels, Nils Rüther (alle Peters-Stahlbau-Geselslchaft mbH, Itterbeck), Arne Jonker (Busch GmbH, Osterwald), Marvin Kaminski, Waldemar Kohl (beide BTZ GmbH), Mirko Küpers (Metallbau H.M.L. GmbH, Hoogstede), Hendrik Monse, DN Metalltechnik GmbH, Nordhorn, Matthias Plasger (Lamann & Co. GmbH, Schüttorf), Robin Niklas Plescher (Neuenhauser Metallbau Brünink, Neuenhaus), Florian Prinz, Felix Wigger (beide Schotemeier Ing.-Metallbau GmbH, Bad Bentheim), Alexander Rink (G.A.S. mbH, Nordhorn), Michael Sadiki (Metallbau Martin Quaing, Bad Bentheim), Hendrik Stegemann (Metallbau Weuste, Hoogstede), Rene Voogd (Landmaschinen Heinz Krüger, Ringe).

Quelle: Pressetext der Grafschafter Nachrichten vom 03.02.2014.
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